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Carl Heinrich Eduard Knoblauch (1801–1865)
Architekt des Bürgertums
Ausstellung in der Galerie des Architekturmuseums
Verlängert bis zum 19.3.2008
Carl Heinrich Eduard Knoblauch (1801–1865) war eine der bedeutendsten Architektenpersönlichkeiten der Berliner Schinkelschule. Sein facettenreiches, von den tief greifenden Wandlungen im Umfeld der Revolution von 1848 geprägtes Werk umfasst alle Bauaufgaben des 19. Jahrhunderts: vor allem Villen, städtische Wohnhäuser und Herrensitze, aber auch einige öffentliche Bauten und denkmalpflegerische Arbeiten. Am bekanntesten – und ein Meisterwerk der Schinkelschule – ist die nach seinen Entwürfen ausgeführte Synagoge in der Oranienburger Straße in Berlin.
Eduard Knoblauch
Russische Botschaft in Berlin, Detail einer Wanddekoration
Zu Knoblauchs nachhaltigsten Leistungen zählt die Gründung des Architektenvereins zu Berlin, der weit reichende Wirkungen für die Professionalisierung von Architektur und Architektenstand hatte. Knoblauch selbst schlug keine Beamtenlaufbahn ein, sondern nahm als Privatarchitekt freie Aufträge hauptsächlich aus der neuen Schicht des vermögenden Bürgertums, aber auch vom Adel an. Alfred Woltmann reflektiert treffend in seiner »Baugeschichte Berlins« (1872):
»Für den Privatbau war ferner Eduard Knoblauch von hoch anzuschlagender Bedeutung, einer der erst en Künstler seines Faches. [...] Seiner Abstammung, seiner Richtung, seinem Bildungsgang nach stand er in Berlin recht eigentlich als der Baumeister des Bürgerthums da [...]«.
Obwohl Knoblauch mit über 130 ausgeführten Bauten eine maßgebliche Bedeutung für die Berliner Architektur des 19. Jahrhunderts hatte und über den Architektenverein mit allen namhaften Architekten der Zeit bekannt war, sind sein Leben und sein Werk – bis auf die umfassende Würdigung der Neuen Synagoge – weitgehend in Vergessenheit geraten. Dies mag damit zusammenhängen, dass der gesamte zeichnerische Nachlass lange als verschollen galt. Erst in den achtziger Jahren tauchte durch einen Zufall ein großes Konvolut von Zeichnungen auf, dass neben dem Eduard Knoblauchs auch die Arbeiten seines Sohnes Gustav und seines Enkels Arnold umfasste und vom Architekturmuseum angekauft wurde.
Die gut 750 Zeichnungen Eduard Knoblauchs wurden inzwischen erfasst und wissenschaftlich bearbeitet: Die Ausstellung begleitet das neu erschienene Buch »Carl Heinrich Eduard Knoblauch (1801–1865)« von Azra Charbonnier, in dem Leben und Werk des Berliner Architekten erstmals wissenschaftlich aufbereitet werden. Es ist in der Ausstellung oder im Buchhandel erhältlich. (Deutscher Kunstverlag, Berlin 2007. ISBN 978-3-422-06738-7, € 98,-)
Geöffnet 26. November 2007 bis zum 19. März 2008
Montag bis Donnerstag, 12-16 Uhr
und nach Vereinbarung