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»Fröhliche Neugestaltung«
Albert Speers Generalbebauungsplan im Spiegel satirischer Zeichnungen seines Mitarbeiters Hans Stephan
Ausstellung in der Galerie des Architekturmuseums
14.7.2008 bis 19.10.2008
Satirische Zeichnungen aus dem Umfeld Albert Speers als Kommentare zur Neugestaltung Berlins - konnte das möglich sein?
Für Hans Stephan (1902-1973) war es möglich. Seit 1937 war Stephan als einer der engsten Mitarbeiter Speers innerhalb der Generalbauinspektion zuständig für wesentliche Planungsbereiche der Neugestaltung Berlins: für die Ost-West-Achse, für Wohnungsbau, für Industrie- und Verkehrsplanungen. Bereitwillig hat er sich in den Dienst von Hitlers Größenwahn gestellt und nicht weniger als sein Chef und seine Kollegen war er als geschulter Stadtplaner ebenso von der Dimension der Planungsaufgabe wie von der Möglichkeit ihrer Verwirklichung fasziniert.
Hans Stephan
»Die große Achse wird freigeschossen«
Dennoch geht es in seinen mal banalen, mal spitzen Zeichnungen unbehaglich zu, wenn vertriebene Bewohner sich hinter Häuserblocks verschanzen, während mächtige Kanonen die »Große Achse« freischießen, wenn Fußgänger sich im Gewirr einer fünfzigspurigen Straße verirren oder sich ein mit seinem Häuschen zwischen Monumentalbauten eingezwängtes Rentnerpaar angstvoll fragt, wann seine Räumung folgt.
Das Architekturmuseum der Technischen Universität zeigt in einer Studioausstellung erstmals die ganze Folge der von Stephan selbst als »Fröhliche Neugestaltung« bezeichneten Satiren und stellt sie in den Kontext der Neugestaltungshybris. Die Ausstellung begleitet das gleichzeitig erscheinende Buch des Kieler Kunsthistorikers Prof. Dr. Lars Olof Larsson, der sich bereits in zahlreichen Beiträgen mit der Architektur des Dritten Reiches beschäftigt hat. Es ist in der Ausstellung oder im Buchhandel erhältlich. (Verlag Ludwig, Kiel 2008. ISBN 978-3-937719-69-6, € 19,90)
Geöffnet 14. Juli 2008 bis zum 19. Oktober 2008
Montag bis Donnerstag, 12-16 Uhr
und nach Vereinbarung
Ausstellung »Mythos Germania« des Vereins Berliner Unterwelten e.V.
Noch bis zum 31. Dezember 2009 haben Sie im Ausstellungspavillon am Stelenfeld des Denkmals für die ermordeten Juden Europas die Gelegenheit, sich umfassend über die Neugestaltungsplanungen Speers, ihren organisatorischen Hintergrund und ihre Spuren im heutigen Stadtbild zu informieren.